Website neu. Im Anfang ... 03.04.2022
Letzte Bearbeitung
08.05.2022
*1 Bibelzitate: Immer aus der Einheitsübersetzung 1980.
© Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart.
Lizenz: Verlag Herder,
Freiburg im Breisgau.
*2 Ab hier wird es häufig nur noch Genesis heißen. Es sind aber nur die ersten 3 Kapitel von insgesamt 50 gemeint.
*3 Siehe unten.
*4 Tora, hebr. heißt Lehre,
Unterweisung.
*4 Genesis, gr. heißt Ursprung, Geburt.
* 5 Die jüngere Gen. 1 steht vor der älteren Gen. 2
*6 Siehe unten.
*7 Siehe Tabelle:
*8 In Gen. 4 "Kain und Abel"
werden auch Adam und Eva genannt. Dies dient aber lediglich dazu, die wirkliche Einzelstellung der Genesis 1 bis 3 zu kaschieren.
*9 Rippe ist Poesie, tatsäch-lich sollte es Seite heißen.
*10 Ich und Du. S.18
Adam nannte seine Frau Eva
Vorwort
Die Titelgebung dieser Website entspringt dem ersten Teil vom
20. Vers in Genesis 3. In diesem späten Versteil verkörpert sich der gesamte Inhalt aller ersten drei Kapitel der Genesis*1 ... denn sie wurde die Mutter aller Lebendigen. Der Inhalt dieser drei Kapitel der Genesis wurde seit den frühen Niederschriften schon unzählige Male von wahrscheinlich hunderten von berufenen und qualifizierten "Wissenschaftlern" auf alle mögliche Art und Weise untersucht und beschrieben, aber selten wurde den Widersprüchen in den Kapiteln
und Versen nachgegangen und noch seltener wurde versucht die vielschichtigen Hintergründe der verwendeten Bildersprache zu interpretieren. Auf dieser Website wird diesen sehr wichtigen und hintergründigen Ansätzen nachgegangen. Damit finden Sie eine völlig neue und unerwartete Interpretation der Genesis*2 , die in Thesen münden die vorher anscheinend nirgendwo anders aufgestellt wurden.
Die 4 Grundthesen zu den ersten 3 Kapiteln der Genesis lauten:
1. These: Sie sind frei von
Religion.
2. These: Sie bilden eine
Einheit.
3. These: Mittelpunkt der Schöpfung ist nur
der Mensch.
4. These: Der Hintergrund speist sich aus einer
Spannung die
Seinsgrund nicht nur unserer Existenz ist.
Der Inhalt dieser Thesen wird oben in der fixen
Kopfleiste
unter den einzeln aufgeführten THEMEN
genauer abgehandelt.
Der Autor dieser Website*3 hat vor über zwanzig
Jahren begonnen nach Erklärungen für die unglaublich vielen und eklatanten Wider-sprüche zu suchen, die sich in den Texten der drei ersten
Genesiskapitel finden lassen. Da er keine Hilfe fand, fing er selbst an tiefer in die Materie einzudringen. Heute würde er sagen, es war von Vorteil, dass er als theologischer Laie
unbelastet an die Sache herangehen konnte. Nach seiner Überzeugung werden die gewonnenen Ergebnisse nicht als esoterische Schwurbeleien abgetan werden können.
Wahrscheinlich sind dem Besucher einige der zunächst folgenden Aussagen bekannt,
dennoch sollen ein paar Dinge noch einmal fest-gehalten werden. Unsere Bibeln sind Bücher mit vielen Facetten die
seit fast zweitausend Jahren mindestens zwei verschiedene religiöse Hintergründe haben; den ursprünglich jüdischen, aus dem der christliche hervorgegangen ist. Die jüdische Bibel
steht der christlichen Bibel voran, die dort Altes Testament genannt wird. Die dreiteilige jüdische Bibel heiß Tanach, deren erster Teil Tora oder die Fünf Bücher
Mose genannt wird. Davon hat das erste Buch in christlichen Bibeln den griechischen Titel Genesis bekommen. Zwischen den Titeln
Tora*4 und Genesis*4 ist ein deutlicher Sinnunterschied erkennbar. Eine Lehre ist etwas völlig anderes als ein Ursprung. Verfestigt wird die inhaltliche
Abweichung durch die aus jüngster Zeit stammenden und total fehl-leitenden Kapitelüberschriften der heutigen Bibel:
Genesis 1: "Die Erschaffung der Welt".
Genesis 2: "Das Paradies".
Genesis 3: "Der Fall des Menschen".
Diese neueren Überschriften geben absolut nicht den verborgenen Inhalt wieder und werden in dieser Interpretation hoffentlich
überzeugend ad absurdum geführt. Der erste Widerspruch lautet: In Kapitel 1 wird kein vorstellbares "Universum" erschaffen, damit findet auch keine “Erschaffung der Welt"
statt.
Fast durchgängig werden die ersten drei Kapitel als zu unterschied-lichen Zeiten verfasste und damit separate Teile betrachtet. Die
zeitliche Teilung darf als gesichert angenommen werden*5. Unberücksichtigt bleibt dabei fast immer, ob sich
eventuell eine vom Inhalt her verbindend-durchgängige Logik zwischen den drei Kapiteln erkennen liesse, auch wenn die Form
ihrer Ausführungen wechselt: zwischen einer Art Sachabhandlung, Gen. 1, einer scheinbaren Mythenerzählung, Gen. 2 und einem
Dialogkomplex in Gen. 3. Im Folgenden werden Sie viele gute Gründe finden genau das Verbindende in den Kapiteln zu erkennen. Was diese Website nicht leisten kann, ist alle
Erkenntnisse, die der Verfasser in mehr als zwanzig Jahren erarbeitet hat in ganzer Länge zufriedenstellend zu erörtern. Unter ANHÄNGE wird daher
auf ein 133-seitiges Manuskript*6 verwiesen die diese Erkenntnisse
umfangreich aufschlüsseln und vertiefen.
Zurück zum Titel. Diese drei Kapitel werden sehr oft verkürzt und damit auf unzulängliche Weise auch einfach die Geschichte
von Adam und Eva genannt. Wie eingangs erwähnt, lautet im dritten Kapitel der Genesis der titelgebende
vollständige Vers 20:*7 „Adam nannte seine Frau Eva (Leben), denn sie wurde die Mutter aller
Lebendigen.“ Es ist die einzige Stelle in allen drei Kapiteln, an dem beide Namen – Adam & Eva – gleichzeitig vorkommen*8. Im ersten Kapitel wird keiner der beiden Namen genannt. Adam, übersetzt als Name heisst
schlicht Mensch, und kann in seiner Bedeutung sowohl den männlichen als auch den weiblichen Menschen meinen. Gleichzeitig steht er
für den körperlosen Geist – oder unser substanzloses geistiges Innenleben, das wiederum beiden Geschlechtern zugeordnet werden muss. Adam gibt an dieser Stelle seiner
Frau den Namen Eva, der übersetzt Leben bedeutet. Zum realen menschlichen Leben gehört ein materieller Körper. So
muss, wann immer von einer Frau die Rede ist, gleichzeitig der mögliche Bezug zu einer im Außen sichtbaren "Materie" gedacht werden. Das Thema wird in der Interpretation
von Genesis 3 vertieft. Zuvor in Genesis 2, Vers 22, hatte es geheißen: „Gott, ... baute aus der Rippe*9, .... , eine Frau und führte sie dem Menschen zu.“
Gott baute und in Vers 23: beginnt der Mensch (ab Vers 25 = Adam) zu sprechen!
In diesem Wechselspiel oder der Duplizität der Erscheinungen – wir nennen es auch die zwei Seiten einer Medaille – wird später unzweifelhaft klar, dass das, was für den lebendigen Mann gilt, gilt gleichermaßen für die lebendige Frau. So ist dieses Wechselspiel der Rote Faden der von Beginn an alle drei Kapitel der Genesis durchzieht. Diese häufige Dualität der Erscheinungen, die durchaus auch positive Spannungen enthalten, die das menschliche Leben ausmachen wird in der Genesis abgehandelt. Das Wachsen des Selbst & Bewusst & Seins kann sich nur durch eine Spiegelung in einem Gegenüber oder Anderem finden.
Die Duplizität der Erscheinungen ist gleichsam in der Natur in fast allen physikalisch-chemischen Prozessen
zu finden und wird in dieser Abhandlung eine gewichtige Rolle spielen. Daraus lässt sich die Frage-stellung ableiten, ob dieser Teil der
Genesis sich sehr eng aus dem Weltbild der antiken griechischen Philosophie ableiten lässt?
Alles wirkliche Leben ist
Begegnung.*10 Martin Buber
Den Widersprüchen nachzugehen und daraus sinnvolle Erklärungen abzuleiten war der Schlüssel um diese Interpretation zu bewerkstelligen.
WIDERSPRÜCHE
in der Genesis
Die Genesis ist voller Widersprüche, einige wurden schon zuvor angedeutet, aber
es gibt sehr viel mehr die sich durch einfache Überlegungen auflösen lassen. Als Hilfe dient eine Wirklichkeit wie sie sich in der Natur findet und die wir heute Wissenschaft nennen.
Dann reicht beispielsweise die Aussage nicht mehr, es würde sich bei der Genesis lediglich um verschiedene Abhandlungen aus unterschied-lichen Zeitepochen handeln, wenn Gott im ersten
Kapitel der Genesis den Menschen als sein Abbild fast ganz am Ende durch Sprache entstehen lässt – als Mann und Frau schuf er sie – um im zweiten Kapitel den Menschen noch
einmal zu formen und zwar gleich zu Beginn? Warum sollte Gott den Menschen zweimal erschaffen? Zudem tritt im 1. Kapitel eine Reihenfolge der Schöpfungsvorgänge
an "Tagen" in Kraft, die sich im 2. Kapitel spiegelgleich ohne "Tage" umkehrt. Dem könnte doch die Vermutung eines ganz rationalen Ablaufs zugrunde liegen. Wenn beispielsweise
ein Haus gebaut werden soll beginnt dies mit einem Leistungsverzeichnis wie und was dieses Haus können soll. In der Folge wird dann ein kreativer Vorgang des abstrakten Planens
zur Erfüllung des Zwecks und der Beschaffenheit des Hauses stehen bevor die materielle Ausführung beginnt. Der zeitliche Widerspruch in der Entstehung der Tora/Genesiskapitel, jünger vor älter,
die ja sehr viele Generationen bis zur Fixierung*1 umfasste, folgt dann dem gleichen Schema des Ablaufs, erst
Planung, dann Hausbau. Die gewählte Reihenfolge zwischen Kapitel eins und zwei wäre mit dieser Über-legung aufgehoben. Zuerst "plant" Gott das Wesen (Genesis 1), das dann ein eigenständig agierender Menschen werden soll, danach formt er ihn materiell-real (Genesis
2).
Ein weiterer Widerspruch findet sich in den sogenannten "Tagen" selbst. Wie wohl schon immer ein Tag definiert wurde,
durch den
24-Stunden Umlauf der Sonne mit Tag und Nacht, damit kann dieser biblische Tag widerspruchsfrei nicht gemeint sein, denn alle Gestirne einschließlich der Sonne werden ja erst am “Vierten Tag“
erschaffen. Welches Licht scheint dann am Ersten Tag? Einen Ersten bis Dritten Tag dürfte es somit auch nicht geben. Und warum hat der Siebte Tag keinen Abend und
keinen Morgen? Die Auflösungen werden Sie unter Genesis 1 finden.
Auch in Genesis 2 gibt es Widersprüche zumindest Fragen. In Vers 16 - 17, dort heisst es: „Dann gebot Gott,
… vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; …“. Dieses Gebot von Gott wird zu einem Zeitpunkt genannt, als eine “Frau“ noch gar nicht existierte. Sie
wird erst in Vers 22 existent. Wann und von wem hat dann diese Frau von dem Gebot erfahren, um in Genesis 3 mit einer schlauen Schlange darüber zu
diskutieren? Weitere Widersprüche und Unklarheiten werden direkt in den Textinterpretationen abgehandelt.
Wenn Sie zum weiteren Inhalt möchten, können Sie diesen Abschnitt bis
zum
*
überspringen.
*1 Siehe 2. Website, unten.
GENESIS 1 – 3
Kurzform
*2 Siehe Wikipedia unter:
En Soph / Ain Soph
DER HINTERGRUND
Ursache – Wirkung
"Ursache" für diese Website ist Carla Randel (1934 – 2009), eine Hamburger Malerin und Autorin die zwei Bücher über die Karten
des Ancien Tarot de Marseille geschrieben
hat.
Farbe, Tarot und Kabbala. Die mythologische Entschlüsselung der beiden Paradiesbäume durch das Marseiller
Tarot. Hugendubel, Reihe Kailash, München 1994. ISBN 3-88034-703-4. 254 teils farbige Seiten. Gesamt ca. 106 Abbildungen.
Der Mensch als Abbild und Gleichnis Gottes. Die Deutung der
Genesis durch das Marseiller Tarot. Cornelia Goethe Akademieverlag, Frankfurt/Main, 2002. ISBN 3-8267-5160-4. 797 Seiten, 102 schwarz-weiss
Abbildungen und ein 12-seitiges Booklet mit 11 Farbtafeln.
Der Autor*1 , ein konfessionsloser, theologischer
Laie, lernte Carla Randel 1991 kennen. Bis etwa um die Jahrtausendwende hielt er die Arbeiten von Carla für Esoterik. Erst langsam begann er ihre Theorie um die Zusammenhänge zwischen
den historischen Tarotkarten und der Genesis ernsthaft zu hinterfragen. Hatte Carla einen Weg gefunden neue Inhalte in der Genesis sichtbar zu machen oder gab es andere Interpretationen die einen
abweichenden aber glaubhaften Weg und Resultate aufzeigen würden? Weit ist er ohne und mit Internet nicht gekommen, war aber immer wieder bemüht überzeugend-klare Erklärungen zu finden. Erst
lange nach Carla’s Tod wurde er annähernd fündig in dem Bändchen: Das Alte Testament Deutsch, Das erste Buch Mose … Übersetzt und erklärt von Gerhard von Rad
(Göttingen 1958). Das, was von Rad auf Seite 79 den „Siegeszug des religionsgeschichtlichen Forschungszweiges“ nennt, verfehlt von Rad in seinen wenigen Erklärungen – und wie so viele andere Theoretiker genauso.
Religionsgeschichtlich scheint der verkehrte Ansatz zu sein,
um zu einer inhaltlichen Deutung zu gelangen. Die eklatant vielen Widersprüche in den Versen werden durch diesen Ansatz kaum berührt. Was die Bibel selbst in ihren Fußnoten versucht zu erklären ist und bleibt stellenweise phantasievolles Geschwurbel. Carla Randel deutet die drei Kapitel dagegen auf eine überzeugende Art und Weise und sie werden von ihr als ein kontinuierliches Werk vorgestellt. Diesem Ansatz folgt diese Website und geht noch weit darüber hinaus.
*
In Genesis 1 schildern bildhafte Erklärungen oder Analogien das Wirken der
Seele (Psyche) des Menschen unter den Bedingungen eines bipolaren Universums oder in zwei Erscheinungsformen: ... Als Mann und Frau schuf er sie (Vers
27).
In Genesis 2, im Garten Eden werden in den Versen 22 bis 25
beide leibgewordenen Menschen aufgefordert, die in sie im tiefen Schlaf (Vers 21) eingeschriebenen vier Stufen einer psychischen
Konditionierung: Intuition – Gefühle – Verstand – Transzendenz, in ihr weltliches Leben durch Reflexionen mit und in anderen Menschen in ihr Bewusstsein
anzuheben.
In Genesis 3 wird ein wesentlicher Moment der geistigen Bewusstwerdung durch
Zwiesprache in einem körperlichen Prozess eingeleitet.
Dieser von Carla Randel zum Teil beschriebene entwicklungs-geschichtliche Prozess des Menschen hat
seine "Wirkung" auf den Autor der Website hoffentlich nicht verfehlt. Seine eigene Arbeit bestand im Wesentlichen darin, die Inhalte von dem zu befreien, was Carla
Randel aus der religiös-christlichen Interpretation der Karten
des ursprünglichen Tarot herausgearbeitet hatte. Mit anderen Worten, die vorhandene religiöse
Intention der Karten des Tarot war in eine neutrale Übersetzung zu bringen, damit die religionsfreie Bedeutung hinter den Analogien oder hinter der poetischen jüdischen Bildsprache
der Tora/Genesis zum Vorschein kommen konnte.
Wie schon eingangs erwähnt durchzieht die Genesis, gleichsam einem der Natur abgelauschten physikalisch-chemischen Prozess die
Wirkweise der Ambivalenz oder der Dualität. Ein Astrophysiker würde an dieser Stelle von Materie und Antimaterie sprechen. Eine Frage die hier offen bleiben wird, stellt sich
nach einem im Urknall anwesenden oder dessen schöpfender Gott? Kann er vom Standpunkt eines gläubigen Menschen der Schöpfer dieser Dualität sein oder hat er den
Gesetzmässigkeiten des Urknalls Folge zu leisten?*2 Diesen philosophischen Fragen konnte man bei der Endfassung der Tora natürlich schon nachgegangen sein. Dagegen stellt sich beim griechischen Gott Zeus eher die
rhetorische Frage, ob er überhaupt logisch oder nur emotional je nach Lust und Laune handelte. Im Judentum, dem eine Genauigkeit der Argumentation bis zum i-Tüpfelchen nachgesagt wird,
ist es schwer vorstellbar einem singulären Gott zu huldigen der willkürlich und nicht voller Logik handelt.
Im Resümee wird das Thema
Ursache – Wirkung unter anderem der Fragestellung unterzogen, wie groß sind die Anteile der griechischen Philosophie auf die ursprünglich jüdische Tora.
Notiz
Da sich diese Website noch im Aufbau befindet sind einige Informationen noch über die website www.genesis-am-anfang.de aufzurufen.